Denk, Rudolf/ Möbius, Thomas 2017; erste Auflage 2008: Dramen- und Theaterdidaktik. Didaktik für Theater und Darstellendes Spiel. Berlin: Erich Schmidt Verlag. 232 Seiten – Rezension
Denk/ Möbius wollen, dass Schüler in ihrer einführenden „Dramen- und Theaterdidaktik“ Drama (den Theatertext) und Theater (die Aufführung) „von vornherein und unmissverständlich die unauflösliche und spannungsvolle Verknüpfung von dramatischen Texten mit den Dimensionen des Szenisch-Theatralischen entdecken, beschreiben, definieren und diskutieren.“ (16) Sie fordern „didaktische Veranschaulichungswege und Strategien“, um eine „umfassende Theatralitätskompetenz der Heranwachsenden“ auszubilden. (23)
In ihrem Buch stellen sie „neben grundlegenden Informationen zur Dramen- und Theatergeschichte, zur Dramen- und Theateranalyse, zu grundlegenden Modellen der Dramaturgie und zu den bisherigen dramendidaktischen Konzepten eine Einführung in eine ‚andere‘, eine werkstattorientierte Dramendidaktik“ bereit. (10) Damit soll ein „Theatralitätskompetenz“ herausgebildet werden, die den Theaterbesucher in die Lage versetzt, in Inszenierungskategorien denken und Theateraufführungen eigenständig analysieren, bewerten und beurteilen zu können.“ (11)
Prof.Dr. Hans Wolfgang Nickel beurteilt das Werk wie folgt:
„Die ‚Dramen- und Theaterdidaktik‘ von Denk/Möbius ist vom Drama (von dramatischen Texten) her konzipiert; besonders ist allenfalls, dass diese Texte immer auch als ‚Theater‘-Texte gesehen werden (sollen). Die ‚didaktische‘ Beschäftigung mit ihnen erfolgt jedoch fast ausschließlich kognitiv.
Dass eine Theaterdidaktik über körperliches Agieren möglich wäre, über Improvisation und Probe (besser noch: über Improvisieren, Erproben, Gestalten) bis hin zu einer Aufführung und vielleicht auch zu einem Text, bleibt außer Betracht. Wer also ‚Theater‘-didaktik als praktisches Erproben, als Spielen und Inszenieren versteht, findet weder Informationen noch Anregungen.
Aber auch als Einführung in eine eng gefasste ‚Dramen … didaktik‘ ist die Veröffentlichung unbrauchbar; sie enthält zu viele Unklarheiten und Ungenauigkeiten. Nur wer gut mit dem Thema vertraut ist, also auch kritisch lesen kann, mag von einigen (dramendidaktischen!) Informationen profitieren.
[1] Notieren wir en passant weitere ‚Druckfehler‘: ‚Privatmedien‘ (15) sollen wahrscheinlich Printmedien sein; S. 59 findet sich ‚ein enthusmiasiertes Publikum‘; bei ‚Arthur Miller, Hasenjagd‘ (62) ist wohl die Hexenjagd (The Crucible) gemeint; ‚Robinson soll nicht sterben von Friedrich Forster‘ ist Jugendtheater, kein ‚Kindertheaterstück‘ (84); auf S. 88 findet sich ein seltsamer Gebrauch von ‚analog‘; Horst Caspar schreibt sich mit C (nicht mit K, 174) usw.“
Mehr dazu hier: https://www.socialnet.de/rezensionen/7286.php
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