Moeller, Cathrin 2015: Bild-Aktions-Karten. Theaterspielen. Sehen – Sprechen – Spielen. 32 Aktionsimpulse mit Booklet. Weinheim und Basel: Beltz – Rezension
Moeller legt mi tihren Bild-Aktions-Karten ein Angebot an ErzieherInnen vor, damit sie einen kindgerechten Zugang für die szenische Arbeit schaffen können. Die Bild-Aktions-Karten lieferten zahlreiche Anregungen, um sich einzelnen Szenen der Bilderbücher spielerisch zu nähern. Neben der Förderung von Konzentration, Erinnerung sowie nonverbaler und verbaler Kommunikation böten die Karten viel Raum für Fantasie, Sprechanlässe und Spielfreude.
Inhalt
Vorweg 4
Aufbau des Booklets 4
Aufbau der Bild-Aktionskarten 5
1 Bilderbuchinhalte mit Darstellendem Spiel aktiv erarbeiten 7
Das Wesen des Rollen- und Theaterspiels im Vorschulalter 7
Methodische Herangehensweise im Kindergarten-Alltag 8
2 Die Auseinandersetzung mit Themen anhand beliebter Bilderbuchhelden mit Bild-Aktionskarten 12
Umgang mit Angst und Mut – Bilderbuch »Der Grüffelo« 12
Die eigene Individualität entdecken – Bilderbuch »Das schönste Ei der Welt« 14
Streiten will gelernt sein – Bilderbuch »Karni und Nickel« 16
Jeder hat Stärken und Schwächen – Bilderbuch »Wenn die Ziege schwimmen lernt« 18 Freunde helfen einander und haben Spaß zusammen – Bilderbuch »Für Hund und Katz ist auch noch Platz« 20
3 Spezifischer Einsatz der Bild-Aktionskarten 23
Sensibilisierung der Wahrnehmung 23
Konzentrieren und Reagieren 23
Fantasie wecken und Ausdruck schulen 24
4 Motive der Bild-Aktionskarten
Die Aktions-Bildkarten nehmen Bezug auf folgende Bilderbücher:
- »Der Grüffelo« von A. Scheffler und J. Donaldson
- »Das schönste Ei der Welt« von H. Heine
- »Karni und Nickel oder Der große Krach« von C. Boujon und T. Michels
- »Wenn die Ziege schwimmen lernt« von N. Moost und P. Kunstreich
- »Für Hund und Katz ist auch noch Platz« von A. Scheffler und J. Donaldson
Die allgemeinen Ausführungen zum Theaterspielen mit Kindergartenkindern entnimmt Moeller in Verkürzung aus ihrem Buch „Bühne – Vorhang – Licht. Theaterspielen im Kindergarten“ (2012), in dem sie ihr Konzept, das einem klassischen Muster theaterpädagogischer Inszenierungen folgt, erläutert.
Eine Frage stellt sich dabei: Können Kinder überhaupt im Kindergartenalter nach einem anerkannten Verständnis Theater spielen? Oder fehlt ihnen noch die generelle Abstraktionsfähigkeit zu sich (und einer Rolle) in Distanz treten zu können und diese Rolle gestaltend einem Publikum präsentieren zu können? Insofern bleibt die Anweisung, ein Bühnen-Publikum-Setting per Klebestreifen in den Raum zu installieren, lediglich leere Form. Auch gibt Moeller keine Hinweise, wie sich ein Bewusstsein bei den Kleinen entwickeln soll, dass sie für ein Publikum spielen. Kinder diesen Alters spielen für sich. Insofern schaut ein Publikum den Kindern beim Spielen zu. Theaterspielen ist das noch nicht.
Die Übungsbeschreibungen sind aber geeignet einige wesentliche Grundvoraussetzung für die Theaterarbeit mit Kindern zu trainieren, z.B. die Konzentration, die Beobachtungsfähigkeit, die sinnliche Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung, die Ausdrucksmöglichkeiten in Sprache und Bewegung, die Vorstellungskraft, die Fantasie, die Kreativität und die Spontaneität.
Die Bildkarten wiederholen in einer anderen Aufmachung die Inhalte, die Moeller bereits in ihrem Buch „Theaterspielen. 40 Kita-Projektideen zu 5 Bilderbüchern (2015)“ vorgelegt hat.
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