Moeller, Cathrin 2015: Theaterspielen. 40 Kita-Projektideen zu 5 Bilderbüchern. Weinheim und Basel: Beltz. 64 Seiten – Rezension
Kinder entdecken Welt auch mit Hilfe von Kinderbüchern, in denen oft mit Hilfe von Tierfiguren menschliches Verhalten verfremdet gestaltet wird.
Auf diese Weise können Kinder auch eigene Alltagserfahrungen in fremden Figuren nachempfinden und bearbeiten.
Inhalt
Lebendige Bilderbuchhelden 6
Spielfreude – Grundvoraussetzung für das Theaterspiel 8
Sinneswahrnehmung, Konzentration und Fantasie schulen 9
Figuren und Handlung 10
Der Grüffelo 12
Einstieg ins Darstellende Spiel 14
Grüffelo, sag etwas! Grüffelogrütze. Die Maus spaziert im Wald umher. Eulennest, Schlangenkostüm & Co. 14
Das Bilderbuch szenisch darstellen 18
Hallo, kleine Maus! Schattenmonster. Den Grüffelo gibt es doch. Tierisches Orchester
Das schönste Ei der Welt 22
Einstieg ins Darstellende Spiel 24
Das schönste Huhn im Spiegel. Der Eierdieb geht um. Den König spielen immer die anderen. Hühnerkleid,Thronsaal und Ei
Das Bilderbuch szenisch darstellen 28
Im Hühnerstall geht’s rund. Der König weiß Rat. Eierlegewettbewerb. Hühnerballett
Karni und Nickel 32
Einstieg ins Darstellende Spiel 34
Ich seh dir an, was du fühlst. Kaninchen hüpf! Der Karnckelbau neben mir ist leer. Fell, Müll und Kaninchenbau
Das Bilderbuch szenisch darstellen 38
Schöner Kaninchentag. So ein Ferkel! Zwei Streitkarnickel raufen. Lebende Kaninchengalerie
Wenn die Ziege schwimmen lernt 42
Einstieg ins Darstellende Spiel 44
Ich will sein wie du! Tiere raten. Fliegen, Klettern, Schwimmen. Notenbuch, Elefantenohren und Baum
Das Bilderbuch szenisch darstellen 47
Alle Tiere freuen sich auf die Schule! Das Pferd bemühte sich wirklich sehr. Eine Ameise erzählt. Ich muss jetzt nicht fliegen
Für Hund und Katz ist auch noch Platz 52
Einstieg ins Darstellende Spiel 54
Hexensiebensachen. Besenritt durch Drachenfeuer, Regen, Wind. Hexenfreudentanz. Drachenkopf, Zauberstab und Hexenrock
Das Bilderbuch szenisch darstellen 58
Die Hexe will eine Reise machen. Geschwind bläst der Wind. Die Hex gehört mir! Hexenalbum
Übersicht der Projektideen nach Bildungsbereichen 62
Literatur 64
Die Kinder können die von Moeller vorgestellten Bilderbücher als Anregung nehmen, um sich malend, bauend, bastelnd, forschend, sich bewegend, Fragen stellend und Antworten findend damit auseinander zu setzen. Außerdem können sie die angebotenen Geschichten nachspielen und sich dabei allerlei theatraler Zeichen (Kostüm, Maske usw.) bedienen.
Dabei erschließen sie sich auch Erfahrungsräume, in denen die Kinder ihre Potenziale entfalten können. Sie entwickeln Kreativität und Fantasie, sammeln Erfahrungen und Wissen zu den verschiedensten Themen, entdecken Vorlieben und Abneigungen
Moeller gibt in einem einleitenden Kapitel eine kurze Einführung in den Themenschwerpunkt »Theaterspielen in der Kita«.
In den darauffolgenden Projektkapiteln macht Moeller Angebote zu den Bilderbüchern »Der Grüffelo«, »Das schönste Ei der Welt«, »Karni und Nickel«, »Wenn die Ziege schwimmen lernt« und »Für Hund und Katz ist auch noch Platz« für kreative Projektideen.
Zu jeder Projektidee erläutert sie auf einen Blick, welche pädagogischen Ziele die Betreuerin mit dem jeweiligen Projekt erreichen kann, für welches Alter und wie viele Kinder sich die Projektideen eignen, wie lange die Vorbereitung und die Durchführung des Projektes dauern und welche Materialien sie benötigt. Tippkästen geben Anregungen für die Umsetzung in der Praxis.
„Theaterspielen“ bezieht sich weitgehend auf das Buch der Autorin „Bühne – Vorhang – Licht. Theaterspielen im Kindergarten 2012“ und setzt die gleichen Ideen und Angebote nochmals in anderer Form um, vgl. Moeller 2015: Bild-Aktions-Karten. Theaterspielen.
Problematisch in Moellers Konzept bleibt ihre Anspruch, mit den Kleinsten Theater spielen zu wollen. In diesem Alter ist aber das Abstraktionsvermögen der Kinder noch nicht so weit ausgeprägt, dass sie zu sich in Distanz gehen können, dass eine gestaltete Rollenübernahme vor Publikum präsentiert werden kann. Kinder in diesem Alter spielen noch für sich. Insofern wirken die Gestaltungsangebote nicht durchgängig kindgemäß. Sie tragen oft die Handschrift von Erwachsenen und wirken dann fremdbestimmt und übergestülpt, z.B. die fertigen Kostümteile und von Erwachsenen gestalteten Masken. Dass die zahlreichen Übungen und Spielangebote zumeist klug gewählt sind, z.B. auch Darstellungen von Objekten lediglich mit Hilfe des Körpers, und sicherlich den Kindern viel Spielspaß ermöglichen und helfen, die beschriebenen Potenziale zu entwickeln, und Kinder anderen Kindern beim Spielen zuschauen, macht die Aktionen aber noch nicht zu Theater. Dann sollte man sie auch als solches bezeichnen, als Spielanregungen und vorbereitendes Training zum Theaterspielen.
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