Zwei Jahre sind vergangen nach meinem letzten Update in 2023.
Meine Entscheidung 2019 mich ehrenamtlich zu beschäftigen, war goldrichtig. Es haben sich Projekte entwickelt, die mir viel Lebensqualität bescheren. Meine Angst, im Alter keine interessanten Leute mehr kennenlernen zu können oder gar neue Freundschaften schließen zu können, haben sich als Fehleinschätzungen erwiesen.
Man kann mit 74 noch neue Freunde gewinnen. Wie das geht?
Ein Projekt ist mein 2022 ausgeschriebener Workshops „Gitarre“

Medley-Video von Auftritten: https://magentacloud.de/s/G66pZNWCZResyWb
Im Corona-Jahr 2022 stolperte ich über die Filmaufnahme „The Lady On The Balcony“ mit Eric Clapton. Diese Aufnahme, leider heute nicht mehr in der Mediathek von 3SAT, hat meine Erinnerungen geweckt an meine Zeit, als ich mit meiner Rockband 1968 auf der Bühne stand und mit Clapton-Songs den Saal rockte. Man muss sich das aber so vorstellen: Ich konnte einige Gitarren-Griffe, immerhin auch schon die anstrengenden Barré-Griffe, spielte Rhythmus-Gitarre, also die im Hintergrund, die man kaum hört und für das Grundrauschen sorgt, und „sang“ ein bisschen, auch in Hintergrund. Wir traten immerhin schon öffentlich auf, für 20 Mark den ganzen Abend, meist in einem sogenannten Saalbau einer Wirtschaft auf einem Dorf. Schmucklose leere viereckige weißgekalkte Räume mit einer einfachen Podestbühne. Nannten uns „The Feeling Inspiration“. Ja, die Bandnamen waren damals das Wichtigste.
So spielen können wie Eric Clapton. Das wär´s! Zu ambitioniert in meinem Alter, nach 50 Jahren Gitarren-Abstinenz?
Als ich in der örtlichen Musikschule telefonisch nach einem Gitarrenlehrer fragte, der mir zu meinen Lebzeiten noch beibringen könnte, wie Eric Clapton zu spielen, verstummte der Leiter der Musikschule.
Die Alternative war schnell gefunden: Gitarrenlehrer auf YouTube. Ich war perplex über das tolle Angebot der zahlreichen Musiker. Welches Lied mich von Clapton besonders angesprochen hatte? Nicht die harten Sachen, sondern „Tears In Heaven“. Das wollte ich unbedingt lernen. Die Herausforderung für 2022. Das Ziel stand: Weihnachten 2022 will ich das Lied spielen können. Und natürlich singen.
Was haben jetzt die Teilnehmer und Teilnehmerinnen meines Workshops Gitarre damit zu tun? Nun, ganz einfach. Die anfänglich bunte Mischung verschiedenster Kompetenzstufen, Anfänger bis Semi-Profis, sowie verschiedenster Musikrichtungen, natürlich Campfire-Songs-Klassiker mit drei Griffen, Country-Songs, religiöse Erbauungslieder usw. klärte sich über die Zeit, so dass wir aktuell drei Jungs sind, zusammen über 200 Jahre alt. Wir sind aus ganz verschiedenen Richtungen aufeinander zugekommen. Offen für Neues und unterstützen uns gegenseitig im Lernen. Nun hatte ich außerdem lebende Gitarrenlehrer und Berater, die mich inspirierten, anleiteten und förderten. Außerdem kaufte ich mir – nach ausgiebiger Beratung – bei Lakewood (das Unternehmen ist ganz in meiner Nähe) eine neue Gitarre. Und wieder mal erlebte ich: Gutes Werkzeug ist Gold wert und erleichtert einem das Lernen enorm!
Ich muss ehrlich sein: Ich habe fast ein Jahr gebraucht, um „Tears In Heaven“ spielen zu können. Nicht gut ,aber fehlerfrei. Dann kam das Gesangstraining dazu. Ein dreiviertel Jahr Training im Projekt „Chor Meets Rock“ hat mir sehr geholfen. Aber letztlich liegt mir der Kontext „Chor“, die vielen Auftritte und auch dieses typische Gruppenverhalten in Vereinen nicht. Ich wollte etwas Anderes.
Was soll ich sagen? Wir drei sind inzwischen bereits mehrmals öffentlich aufgetreten: Im Ateliergarten mit Café, bei Open-Stage-Veranstaltungen in einem Kultur-Café und in einem Theater in der Nähe. Im Repertoire mittlerweile u.a. 10 Clapton-Songs. Wir haben einen riesen Spaß beim Spielen, und der Funke scheint auch auf unser Publikum überzuspringen.
Manchmal bei schönem Wetter haben wir im Ateliergarten Offenes Jammen angeboten:

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