Das Kursbuch Theater machen ist ein Schülerbuch zum Erwerb theatraler Kompetenzen in der Mittelstufe.
Die Tutorials erläutern den jeweiligen Fokus eines Moduls.
Das Tutorial zum 4. Modul „Figuren entwickeln“ des Kursbuchs gibt eine Antwort auf die Fokusfrage:
Mit welchen Methoden finden Schüler, nachdem sie sich auf ein Thema geeinigt haben, Rollen und Handlungen, um dieses Thema zu bearbeiten und auszugestalten?
Bildungsstandards zum Modul 4. Figuren entwickeln
Die Minimalstandards beschreiben unverzichtbare Kompetenzen.
Die Regelstandards beinhalten die Minimalstandards und beschreiben eine mittlere Kompetenzstufe.
Die Maximalstandards bauen auf den Regelstandards auf und beschreiben einen umfassenden Kompetenzerwerb.
Diese drei beschriebenen Abstufungen der Standards stehen in Beziehung mit den entsprechenden Anforderungsbereichen (AB):
AB 1 verstehen und trainieren
AB 2 anwenden und gestalten
AB 3 reflektieren und weiterentwickeln
sind aber nicht zu 100% deckungsgleich, da alle beschriebenen Abstufungen der Bildungsstandards auch alle Anforderungsbereiche in unterschiedlichen Schwerpunkten enthalten und Kompetenz- und Anforderungsbereiche sich auch stellenweise überschneiden, wenn beispielsweise in der Übersichtstabelle aus der EPA auf der Ebene des KB1 im AB3 bereits von „gestalten“ die Rede ist, der Operator gestalten aber eigentlich erst auf der Ebene des KB2 eine Rolle spielen soll).
Durch diese Gewichtung soll dem Sachverhalt Rechnung getragen werden, dass im Unterrichtsfach Theater/ Darstellendes Spiel die Praxis deutlich dominiert und auch auf der untersten Stufe der Anforderungen (AB1) nicht nur Kompetenzen im Bereich Wissen und Training beschrieben sind, sondern auch einfache praktische Gestaltungen auf der Spielfläche ein Rolle spielen.
Die folgende Grafik visualisiert grob die Gewichtung der Anforderungsbereiche (AB) 1, 2 und 3 in den drei Abstufungen der Bildungsstandards:
Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass beispielsweise zur Erreichung des Minimalstandards überwiegend Kompetenzen im Anforderungsbereich 1 (verstehen und trainieren) erworben werden und entsprechend weniger im Anforderungsbereichen 2 (anwenden und gestalten ) und noch weniger im Anforderungsbereich 3 (reflektieren und weiterentwickeln).
Zur Erreichung der höheren Standards sind entsprechend mehr Kompetenzen in den Anforderungsbereichen 2 und 3 zu erwerben.
Eine In-Beziehung-Setzung der drei Kategorienebenen
- Kompetenzbereiche
- Anforderungsbereiche
- Bildungsstandards
scheint nur in einer dreidimensionalen Matrix möglich.
Diese Darstellung ist allerdings so komplex und deshalb weniger bis gar nicht geeignet, entsprechende Übungen, Lernimpulse, Aufgaben und Kompetenzüberprüfungen darin darzustellen bzw. das Kompetenzprofil eines Schülers abzubilden.
Je nach der Anzahl der Lernjahre Theater, die ein Schüler bereits absolviert hat, bzw. seinen bereits erworbenen theatralen Kompetenzen, seiner Jahrgangstufe/ seinem Alter entsprechend können die Beschreibungen der Minimal-, Regel- bzw. Maximalstandards Grundlage für die Benotung sein.
Der gleiche nachgewiesene Kompetenzerwerb eines jüngeren Schülers mit wenigen Lernjahren Theater im Vergleich zu einem älteren Schüler mit mehr Lernjahren Theater führt demnach zu einer besseren Bewertung des jüngeren Schülers.
Bildungsstandards zum Modul „Figuren entwickeln“
Als PDF zum Herunterladen:
Bildungsstandards-Figuren-2014
Weiterführendes
- Hawemann, Horst (2014): Leben üben. Improvisationen und Notate. Recherchen 108. Hg. von Christel Hoffmann. Berlin: Theater der Zeit (Besonders interessant sind Hawemanns Unterscheidungen zwischen Typen und Figuren, da Theaterschüler anfangs zumeist über Klischees ins Spiel kommen. Die im Kapitel VII „Wie entsteht eine Figur?“ beschriebenen Übungen sind gerade für Theateranfänger sehr hilfreich.) > Rezension
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