Strategischer Reißverschluss – Zusammenarbeit von Theater-Künstlern, -Pädagogen und Lehrkräften
Das LandesZentrum Spiel & Theater Sachsen-Anhalt e. V. (LanZe) ermöglichte mir, am 06. September 2017 im Rahmen des Schülertheatertreffens 2017 während des Netzwerktreffens des Theaterpädagogischen Modellprojektes „Meine Rolle, deine Rolle – die eigene Position im Feld von Theater und Schule“ einen Impulsvortrag zu halten.
Mein interaktives Angebot startete mit einem Rollenspiel zweier Theaterleute, eines Theater-Pädagogen und einer Theater-Lehrkraft, die in einem Gespräch – analog Kalle und Ziffel – ihre Arbeitsfelder gegenüberstellten und sich gegenseitig mit allerlei Fakten und Vorurteile konfrontierten. Inhaltlich geht es dabei um das Selbstverständnis der Akteure und die Sicht der eigenen Rolle im Spannungsfeld von Schule und Theater.
Der Einbezug des Publikums in den Disput ermöglichte den Anwesenden ihre eigenen Erfahrungen und Einstellungen zu formulieren und miteinander ins Gespräch zum kommen. Ziel war es dabei, die Arbeit des Tages, die die Teilnehmer in verschiedenen kleinen und heterogenen Gesprächsgruppen zusammen gebracht hatte, zu verdichten und Schlussfolgerungen zu ziehen.
Trennendes und Gemeinsamkeiten von Theater-Lehrkräften und Theater-Pädagogen wurden dabei nochmals sehr deutlich, Impulse für eine zukunftsfähige Kooperation gegeben und Chancen für eine weitere und tiefergehende konstruktive Zusammenarbeit skizziert, von der vermutlich alle profitieren werden.
Abschluss meines Vortrages bildete die Erläuterung eines „Strategischen Reißverschlusses“, der einen Prozess für eine gemeinsame Zukunft von Theater-Lehrkräften und Theater-Pädagogen/ Theater-Künstlern vorbereiten und rahmen kann und auf der gemeinsamen Tagung der beiden Verbände BuT und BVTS in Frankfurt/M vom 24.-26.11.2017 als konstruktiver Impuls aufgenommen werden könnte.
Unterstützt wurde diese Arbeit an einer gemeinsamen Zukunftsperspektive durch Hinweis auf die Neuerscheinung des Buches „Die Kunst Theater zu lehren – Didaktik für Theater und Darstellendes Spiel“, das während der gemeinsamen Arbeitstagung der beiden Verbände BuT und BVTS vorgestellt wird. Die Teilnehmer konnten bereits mit einem Auszug aus dem Buch arbeiten, der ihnen einen Anstoß bei der eigenen Statusklärung geben kann, z.B. der Checkliste > Status TP und TL (PDF).
In dem folgenden Audio-Mitschnitt werden einige wichtige Facetten der Problematik deutlich, die die Teilnehmer bewegten, und vermutlich auch in Frankfurt/M reichlich Anlässe für Auseinandersetzung und Zusammensetzung bieten.
Vortrag: Entwicklung des Strategischen Reißverschlusses
Fotos der Galerie von Ray Behringer
Natascha meint
Lieber Volker List, Ihre Unterscheidung in TP und TL finde ich wichtig und stimmig. Interessanterweise wird im Diskurs zum Thema immer eine unnötige Trennlinie und Abgrenzung zwischen Kunst und Pädagogik gezogen und betont, zwischen TP und TL wird aber nicht differenziert. Mal wird der Begriff TP, mal TL verwendet, dabei handelt es sich aber um zwei unterschiedliche Berufe, wie in Ihrem Status – Text schön deutlich wird.
Ich habe aber eine Frage zum Status – PDF: Warum schreiben Sie beim Theaterpädagogen nur von Jugendlichen und Erwachsenen? Theaterpädagog*innen arbeiten doch auch mit Kindern!?
Liebe Grüße.
Natascha
Volker List meint
Liebe Natascha,
danke für deinen Kommentar!
Du hast natürlich recht! Theater-Pädagogen arbeiten auch mit Kindern. Ich werde das korrigieren.
Danke für deinen Hinweis.
Liebe Grüße
Volker