Tanja Marcotte trägt die Theatergene in sich. Schon als kleines Kind drangsalierte sie ihre Umwelt mit ihren Schauspielambitionen, verdonnerte die Cousine zu Auftritten mit ihr aus einem Vorhang heraus, den ihre Oma im Wohnungsflur hatte.
Während der Schulzeit engagierte sie sich in unterschiedlichen künstlerischen Bereichen, z.B. in der Musical-AG, einer Jazzdance-AG und hatte Theaterunterricht in Kursen Darstellendes Spiel. Theaterschauspielerin, das war eine präferierte Option.
Sie besuchte nach dem Abitur die Stage School in Hamburg und studierte dort Performing Arts. Sie schrieb sich nach Jahren der beruflichen Arbeit als Theaterschauspielerin an der Justus-Liebig-Universität in Gießen in einen Lehramtsstudiengang ein und wird alsbald ihren Abschluss machen.
Erfahrung als Lehrerin hat sie bereits an Schulen gesammelt, auch mit Theaterunterricht. Da es einen grundständigen Studiengang zum Theaterlehrer aber in Gießen noch nicht gibt – ein Antrag der Uni an das Kultusministerium ist gestellt – studiert sie Deutsch und Ethik.
Ihre Erfahrungen als Theaterlehrerin: Nach jeder Unterrichtsstunde: fertig, aber glücklich.
Ähnlich ambivalent ist ihre Empfehlung für alle jungen Menschen, die sich entscheiden, das Theater zur Profession zu machen. Als hilfreich sieht sie natürlich eine positive Einstellung, einen „Spieltrieb“, wie sie es nennt, und nicht schüchtern sein. Einen Plan B lehnt sie grundsätzlich nicht ab, empfiehlt aber zunächst der eigenen Leidenschaft zu frönen und sein Herz nicht zu teilen. Sie betont, dass man unbedingt weiter lernen und anfangs kleine Brötchen backen und sich nicht gleich bei großen Häusern und Theatern bewerben sollte. Suche nach Ruhm und Anerkennung benennt sie als falsche Beweggründe.
Als Theaterschauspielerin nun noch eine Ausbildung zur Theaterlehrerin zu machen, scheint eine gute Wahl. Erste praktische Erfahrungen mit Unterricht an einer öffentlichen Schule hat sie ja schon hinter sich. Auch nicht einfach, ihr Fazit. Aber vor Arbeit und Schwierigkeiten läuft sie nicht davon. Das hat sie schon gelernt, dass das Teil des Lebens ist.
Ihre grundsätzliche Empfehlung: Probieren geht über Studieren.
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