Meine Nachfrage bei Prof. Dr. Vanessa-Isabell Reinwand-Weiss bezüglich ihrer Aussage[1], dass Niedersachen aktuell „Kürzungen in Fächern wie Bildende Kunst oder Musik vorgenommen“ habe, erbrachte am 14.09.2017 auf Nachfrage von Reinwand-Weiss beim zuständigen Referates 33 der Niedersächsischen Kultusministerin die folgende Stellungnahme:
„Die Schuljahrgänge 5 bis 10 im achtjährigen Bildungsgang an den Gymnasien entsprechen den Schuljahrgängen 5 bis 11 im neunjährigen Bildungsgang an den Gymnasien. Für die Schulen, die nach der Stundentafel ohne Wahlpflichtbereich unterrichten, hat sich die Anzahl der Unterrichtsstunden für die Fächer Musik und Kunst von G8 auf G9 nicht verändert (Musik insgesamt 10 Wochenstunden, Kunst insgesamt 11 Wochenstunden). Für die Schulen, die nach der Stundentafel mit Wahlpflichtbereich unterrichten, hat sich die Anzahl der Unterrichtsstunden für die Fächer Musik und Kunst nach dem Erlass vom 23.6.2015 („Die Arbeit in den Schuljahrgängen 5 bis 10 der Gymnasien) um jeweils eine Wochenstunde erhöht (Musik insgesamt von 9 auf 10 Wochenstunden, Kunst insgesamt von 10 auf 11 Wochenstunden).
Mit Änderung der Verordnung über die gymnasiale Oberstufe (VO-GO) vom 12.08.2016 hat sich für die aufsteigenden G9-Schuljahrgänge die Schülerpflichtstundenzahl in der Qualifikationsphase für die Unterrichtsfächer Musik, Kunst oder Darstellendes Spiel, wenn sie als Ergänzungsfächer belegt werden, von 2 auf 3 Wochenstunden (Belegungsverpflichtung 2 Schulhalbjahre) und für die Unterrichtsfächer Musik und Kunst, wenn sie als Prüfungsfächer auf erhöhtem Niveau (P1 bis P3) belegt werden, von 4 auf 5 Wochenstunden (Belegungsverpflichtung 4 Schulhalbjahre) erhöht. Lediglich für die Prüfungsfächer Musik, Kunst oder Darstellendes Spiel auf grundlegendem Anforderungsniveau (P4 oder P5) sind die Schülerpflichtstunden – wie bei allen anderen Prüfungsfächern auf grundlegendem Anforderungsniveau auch – von 4 auf 3 Wochenstunden herabgesetzt worden.
Es bleibt somit festzustellen, dass sich mit der Wiedereinführung des neunjährigen Bildungsganges an den Gymnasien auch die Schülerpflichtstundenzahl für die Unterrichtsfächer Musik, Kunst und Darstellendes Spiel insgesamt erhöht hat.“
Das ist doch erfreulich!
Siehe auch: List, Volker (2015): Niedersachsen: Mehr Wochenstunden für Theater
[1] Vgl. Reinwand-Weiss, Vanessa-Isabelle (2016): Kulturelle Bildung: Zur aktuellen Lage und Reflexion ihrer Bedeutung in der Zusammenarbeit mit Schulen. In: Barth, Dorothee (Hg) 2016: Musik. Kunst. Theater. Fachdidaktische Positionen ästhetisch-kultureller Bildung an Schulen. Osnabrück: epOs: 163-173 (hier: 168) > Rezension
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