Angewandte Theaterforschung (AT) bietet nun auch Fortbildungen an:
„Vom Rollen Spielen zum Theater Machen“.
Wie funktioniert der erste „Baukasten theatraler Möglichkeiten“?
Welches Potenzial steckt in ihm und wie erzeugt er spielerisch inklusive ästhetische Praxis?
Wie kommt man vom kindlich-natürlichen Bedürfnis zum Rollenspiel zur theatral-ästhetischen Gestaltung?
Wie kann man jüngere Schüler zu selbstständigem und eigenverantwortlichen Lernen im theatralen Raum führen?
Wie kann man sich als Lehrkraft entlasten und gleichzeitig bei Schülern einen Kompetenzzuwachs im Bereich der theatralen Gestaltung bewirken?
Wie wird das Üben theatraler Gestaltungsfähigkeit durch Wiederholung zur lustvollen Angelegenheit für Schüler?
Warum ist das Baukasten-System besonders für inklusiven Unterricht geeignet?
Der Baukasten theatraler Möglichkeiten gibt eine Antwort. –
Lernen Sie direkt vom Entwickler des Baukasten-Systems, Volker List, und holen Sie sich Anregungen, Impulse und Tipps für wirkungsvollen Theater-Unterricht.
— Seminar für Lehrkräfte aller Schularten, TheaterpädagogInnen und SpielleiterInnen —
Dienstag, 01. März 2016 15:00 – 18:00 Uhr
Lärchenweg 7 35625 Hüttenberg OT Rechtenbach
Referent: Volker List
Ablauf:
Kurzvorstellung des Baukasten theatraler Möglichkeiten. Rollen und Figuren
Praktische Arbeit mit diesem Baukasten
Einblick in den projektierten zweiten Baukasten
Fragen und Antworten
35,00 € inkl. Getränken, Snacks und Give-aways
Begrenzung auf 8 TeilnehmerInnen
Anmeldungen per Mail an: mail@angewandte-theaterforschung.de
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eintreffens berücksichtigt,
und es erfolgen entsprechende Zu- bzw. Absagen per Mail.
Anmeldungen werden erst nach Eingang der Kursgebühr wirksam.
– Das Seminar ist auch extern buchbar, z.B. für Schulen, Fort- und Weiterbildungsinstitutionen, usw. –
Warum ist das Rollenspielen bedeutsam für Menschen, insbesondere für Kinder für die Hinführung zum Theaterspielen?
Das Rollenspielen war und ist eine wesentliche Methode des Menschen auf dem Weg zu seiner Selbstwahrnehmung als Kultur-Subjekt und in der Fremdwahrnehmung als ästhetisches Objekt.
Insofern markiert dieser Übergang einen besonders sensiblen Bereich der Menschwerdung zwischen eher unbewusstem Rollenspiel, einem schon recht bewussten Posen und Präsentieren einer inneren Vorstellung der Person von sich nach außen und bewusster Gestaltungsarbeit, die auf eine differenzierte ästhetische (Gesamt-)Wirkung abzielt.
Theater-Unterricht und -pädagogik insgesamt tun gut daran, diesen bei Kindern ungleichzeitig verlaufenden Wachstumsprozess sorgfältig zu beobachten.
Ganz praktisch heißt das für Theaterlehrkräfte und -pädagogen, die noch jungen Kinder nicht mit ästhetischen Gestaltungsabsichten – die dem professionellen Theater entliehen sind – zu überfordern, sondern an ihrer natürlichen Lust zum Rollenspielen anzuknüpfen und behutsam dabei erste gestalterische Impulse zu geben, die das Rollenspielen nicht negieren, sondern den Kindern helfen, ihr Spiel weiter zu entwickeln und differenzierter zu entfalten.
Unter diesen Voraussetzungen werden die Kinder die Anregungen für die Weiterentwicklung ihres Rollenspiels durch ästhetische Gestaltung gerne annehmen und sind dann auch offener für weitergehendere theatrale Gestaltungen, die nicht mehr auf Rollenspielen basieren.
Analoges gilt auch für das Tanztheater, das sich an der natürlichen Bewegungslust und dem vorliegenden Bewegungsrepertoire von Kindern orientiert und sie durch entsprechende Impulse der Trainer langsam zu einer ästhetischen Gestaltungskompetenz führt (vgl. dazu die vorbildliche Arbeit beispielsweise von Graham Smith mit seinem Projekt „Learning by moving“).
Smiths Arbeit ist ein anregendes Beispiel dafür, wie leicht man Kinder bei ihrem natürlichen Bewegungsdrang abholen und sie in die Welt der künstlerischen Bewegung locken kann > Graham Smith > http://learningbymoving.wordpress.com und > http://www.angewandte-theaterforschung.de/9-1-gestik)
Weiterführendes
- Hawemann, Horst (2014): Leben üben. Improvisationen und Notate. Recherchen 108. Hg. von Christel Hoffmann. Berlin: Theater der Zeit. 229 Seiten (Hawemann beschreibt in vielen konkreten Beispielen seine Arbeitsweise bei der Schauspielausbildung, und es werden häufig Parallelen sichtbar zwischen zwischen einer Profi-Schauspielausbildung und Theater-Unterricht, der einer kompetenzorientierten Didaktik folgt. Dabei arbeitet er vielfach nach einem einfachen Baukasten-System.) > Rezension
- Warstat, Matthias u.a. (2015): Theater als Intervention. Politiken ästhetischer Praxis. Recherchen 121. Berlin: Theater der Zeit. 195 Seiten (Die Autoren zeigen in zahlreichen Fallbeispielen des applied theatre, dass das Rollenspiel als zentrales ästhetische Format bzw. Spielweise genutzt wird.) > Rezension
- http://www.angewandte-theaterforschung.de/baukasten-theatraler-moeglichkeiten-rollen-und-figuren/
Dieses Fortbildungs-Angebot ist frei buchbar.
Anfrage hier: mail@angewandte-theaterforschung.de
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